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Arzneimittelinformation

Arzneimittelinformation
Arzneimittelinformation - neutral und unabhängig.

Die Tür der Arzneimittelinformation steht all denen weit offen, die sich an kompetenter Stelle über Arzneimittel informieren wollen. Geschlossen dagegen ist sie für diejenigen, deren Aufgabe es ist, ein Arzneimittel zu bewerben.

Als zentrale Anlaufstelle rund um das Thema Arzneimittel werden in der Arzneimittelinformationsstelle mehr als 2.000 Anfragen im Jahr beantwortet. Dabei stehen fachliche Kompetenz, Neutralität und Unabhängigkeit im Vordergrund. Ein sehr umfangreiches Archiv, die Nutzung internationaler Datenbanken sowie die Berücksichtigung aktueller, evidenzbasierter Empfehlungen ermöglichen eine zeitnahe, patientenorierentierte Beantwortung von allgemeinen und speziellen Fragen.

Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS)

Unsere AMTS-Experten unterstützen die Krankenhäuser und -praxen bei der Erstellung von Medikationsplänen, der Beratung von Patienten und weiteren Maßnahmen zur Umsetzung des  Aktionsplans des Bundesministeriums für Gesundheit zur Arzneimitteltherapiesicherheit

ABS Experten (Antibiotic Stewardship)

Im Brüderkrankenhaus St. Josef und weiteren vom paderlog versorgten Kliniken sensibiliseren unsere ABS Experten die behandelnden Ärzte im richtigen Umgang mit Antibiotika, um Resistenzen zu vermeiden. Ein Online-Leitfaden wird permanent aktualisiert.

Interview mit Oberapothekerin Corinna Wiebeler:  Keime wirkungsvoll bekämpfen

Keime wirkungsvoll bekämpfen

Resistenzen gegen Antibiotika sind weltweit ein immer größer werdendes Problem: Bakterielle Krankheitserreger, gegen die die gängigen Antibiotika wirkungslos sind, breiten sich aus. Oberapothekerin Corinna Wiebeler erklärt, was das paderlog dagegen unternimmt.

Frau Wiebeler, wie wird ein Patient behandelt, der solch hochresistente Keime hat?

Die gute Nachricht: Der einzelne Patient wird in der Regel wieder gesund. Denn in den allermeisten Fällen können wir sogenannte Reserve-Antibiotika einsetzen. Das sind spezielle Medikamente, die nur bei Infektionen mit resistenten Erregern angewandt werden. So können wir den Keim effektiv bekämpfen. Allerdings müssen wir bei dem Einsatz dieser Antibiotika sehr vorsichtig sein.

Warum?

Je mehr und je früher wir solch ein Reserve-Antibiotikum einsetzen, desto eher steigt die  Wahrscheinlichkeit, dass sich neue Resistenzen bilden. Wir müssen also den Gesamteffekt im Blick haben. Erschwerend kommt hinzu, dass nur wenige neue Antibiotika auf den Markt gebracht werden, die bei diesen hochresistenten Erregern helfen. Das heißt: Jetzt müssen wir vorsorgen, damit wir nicht in Zukunft Probleme bekommen. Als Krankenhausapothekerinnen schauen wir uns genau den Einsatz von Antibiotika im Krankenhaus an, nicht nur im Brüderkrankenhaus, sondern auch in anderen Kliniken in der Region, die das paderlog versorgt.

Was kann da verbessert werden?

Verschiedene Untersuchungen an deutschen Krankenhäusern haben zwei Problemstellungen gezeigt: Häufig werden Antibiotika-Therapien zu lange verordnet. Außerdem wird häufig ein Antibiotikum gewählt, das sehr breit wirkt und zu viele Keime neben dem eigentlichen Erreger abdeckt. Also einfach ausgedrückt: Antibiotika werden im Krankenhaus häufig zu lang und zu breit eingesetzt, wodurch Resistenzen gefördert werden.

Wie wollen Sie das ändern?

Wir haben eine spezielle Fortbildung zu Antibiotic-Stewardship-Experten (ABS-Experten) absolviert, bei der wir den verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika in der Praxis gelernt haben. Aufbauend auf diesem Wissen haben wir in Zusammenarbeit mit den Ärzten einen Online-Leitfaden entwickelt. Für die fünf häufigsten Erkrankungen in den einzelnen Fachabteilungen beschreiben wir dort die Antibiotika-Therapie. So geben wir den behandelnden Ärzten Empfehlungen, welches das optimale Antibiotikum je nach Ausprägung der Erkrankung ist, und liefern wichtige Informationen zu Dosierung und Dauer der Behandlung. Durch den Leitfaden, den wir individuell für ein Krankenhaus erstellen, können die Medikamente deutlich zielgerichteter eingesetzt werden. Wir haben so den Einsatz von Antibiotika reduziert.

Weitere Artikel zum Thema:

Antibiotikakommission im Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn und im St.-Marien-Hospital Marsberg

ABS-Expertin Corinna Wiebeler

Das Brüderkrankenhaus St. Josef hat im April 2014 eine Antibiotikakommission aus Ärzten und Apothekern gegründet und einen internen Online-Leitfaden zum korrekten Umgang mit Antibiotika entwickelt. Kein leichtes Unterfangen, weil das Ziel hoch gesteckt ist. Der Online-Leitfaden soll die behandelnden Ärzte im Alltag in der Auswahl des geeigneten Medikaments, der Art und Dauer der Dosierung unterstützen und wird zudem permanent nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aktualisiert. Denn ein Leitfaden ist nur gut, wenn er sich genauso schnell wie die Keime weiterentwickelt. Er beinhaltet eine Auswahl der häufigsten bakteriellen und parasitären Infektionen sowie wichtige Informationen zu den eingesetzten Antiinfektiva und zur Diagnostik.
Einige Ärzte und Apotheker des Brüderkrankenhauses haben die Antibiotic-Stewardship-Ausbildung
absolviert. Diese ABS-Experten sollen die Einhaltung der neuen Therapierichtlinien begleiten, Kollegen schulen und als Ansprechpartner für komplizierte Fälle zur Verfügung stehen. Bei der Auswahl des richtigen Antibiotikums beachten sie die Resistenzsituation hier vor Ort und natürlich das Krankheitsbild und die individuelle Situation des Patienten. Über 100 Ärzte hat das ABS-Expertenteam des paderlog bereits in Paderborn und Marsberg geschult, die Pflegenden stehen auch noch auf der Agenda.

Warum reagieren so viele Keime nicht mehr auf Antibiotika?
Als Anfang des 20. Jahrhunderts das Penicillin und später weitere Antibiotika entwickelt wurden, glaubte man, der Kampf gegen die Bakterien sei gewonnen. Hygienische Regeln wie das Händewaschen, das Desinfizieren von Flächen oder das Abstandhalten zu infizierten Personen wurde nicht mehr ganz so ernst genommen. Man
hatte eine effektive Wunderwaffe gegen die Bösewichter und setzte sie auch breit ein. Doch der Gegner entwickelte sich weiter. So haben sich aus einer einfach mit Penicillin bekämpfbaren Spezies zum Beispiel die MRSA- oder MRGN-Bakterien entwickelt, die unempfindlich gegen die üblichen Antibiotika sind. Wir Menschen haben ihnen dabei geholfen: leichtfertige Verschreibungspraktiken und Einsatz in der Tiermast sind nur einige
Beispiele. So sind die Bakterien zurzeit wieder auf dem Weg, sich wie in der Zeit vor Penicillin in starke Gegner zu verwandeln.
Mehr erfahren über Hygiene

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Corinna Wiebeler
Oberapothekerin
Fachapothekerin für Klinische Pharmazie, ABS-Expertin, AMTS-Managerin
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