Der internationale Tag der Patientensicherheit am 17. September steht dieses Jahr ganz im Zeichen der Medikationssicherheit. Gerade ältere Menschen mit zunehmenden gesundheitlichen Beschwerden nehmen täglich eine Vielzahl an Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln ein, die nicht selten zu unerwünschten Wechselwirkungen führen. Fünf Prozent aller Krankenhausaufenthalte gehen laut Aktionsbündnis Patientensicherheit auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen zurück.
Der
internationale Tag der Patientensicherheit am 17. September steht dieses
Jahr ganz im Zeichen der Medikationssicherheit.
Gerade ältere Menschen mit zunehmenden gesundheitlichen Beschwerden nehmen
täglich eine Vielzahl an Medikamenten
und Nahrungsergänzungsmitteln ein, die nicht
selten zu unerwünschten Wechselwirkungen führen. Fünf Prozent aller Krankenhausaufenthalte
gehen laut Aktionsbündnis Patientensicherheit auf unerwünschte
Arzneimittelwirkungen zurück.
Die Bundesregierung
hat reagiert. Ab Oktober 2016 besteht ein gesetzlicher Anspruch auf einen
Medikationsplan für Menschen, die gleichzeitig drei oder mehr Arzneimittel anwenden.
Mit ihm erkennt der behandelnde Arzt oder auch der Apotheker, welche
Medikamente der Patient aktuell einnimmt und kann so Wechselwirkungen und
anderen arzneimittelbedingten Komplikationen aktiv vorbeugen. Bundesgesundheitsminister
Hermann Gröhe begründet das Gesetz: "Die
Menschen müssen sich sicher sein, dass sie die richtigen Medikamente zur
richtigen Zeit einnehmen." Corinna
Böltner, Oberapothekerin im Zentrum für Krankenhauslogistik und Klinische
Pharmazie begrüßt das neue Gesetz: "Ein Medikamentenplan bietet den Menschen mehr
Sicherheit. Die Abläufe im
Gesundheitssystem sind hochkomplex. Selbst der beste Hausarzt hat nicht immer
einen genauen Überblick über alle Arzneien, die sein Patient zu sich nimmt.
Auch in der Apotheke fehlt häufig die Zeit, um alle eingenommenen Arznei- und
Ergänzungsmittel inklusive der Dosierung
zu überprüfen. Schwierig wird es dann, wenn bei einem Krankenhausaufenthalt
noch neue Medikamente hinzukommen. Daher bieten wir im Brüderkrankenhaus St.
Josef Paderborn und im Marsberger St.-Marien-Hospital für alle Patienten, die
zu einem geplanten Eingriff kommen, einen kostenlosen Arzneimittelcheck
an." Vor dem geplanten Krankenhausaufenthalt
bekommt der Patient im Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn per Post eine Checkliste und eine unscheinbare braune
Papiertüte nach Hause gesendet. In diese packt er alle Tabletten, Kapseln,
Vitaminpräparate, Salben und andere Wirkstoffpräparate inklusive der
Beipackzettel und notiert auf der
Checkliste auch die Dosierung sowie Art und Dauer der Anwendung. Dies bringt
er zum Beratungstermin mit einer Apothekerin oder einem Apotheker mit. Diese
überprüfen und geben Tipps zur Medikation. Wenn problematische Medikamente
eingenommen werden oder das Risiko von Wechselwirkungen besteht, nehmen die
Apotheker Kontakt zum behandelnden Arzt auf schlagen alternative Therapien vor.
Für den Krankenhausaufenthalt wird jeweils ein Medikationsplan erstellt, der an
die Pflegenden und Ärzte auf der Station weitergegeben und im System erfasst
wird.
Die Arzneimittelanamnese ist nur ein Baustein im Programm zur Patientensicherheit der beiden Krankenhäuser der BBT-Gruppe. Am St.-Marien-Hospital Marsberg wird die Medikation aller Patienten in der geriatrischen Abteilung durch einen Apotheker während des Aufenthaltes überprüft und mit dem Chefarzt der Geriatrie besprochen. Auf diese Weise kann die Sicherheit in der Therapie der älteren Patienten, die in dieser Abteilung im Durchschnitt elf Medikamente pro Tag einnehmen, positiv beeinflusst werden. Für Krankenhäuser ist der neue Medikationsplan noch nicht verpflichtend. Anne Ignatius: Chefapothekerin im paderlog: "Wir halten diesen aber für einen wichtigen Bestandteil auf dem Weg zu mehr Medikationssicherheit in Deutschland. Daher arbeitet das Brüderkrankenhaus St. Josef bereits an einem Weg die Medikationspläne für die stationären Patienten bei Entlassung zu erstellen bzw. zu aktualisieren." Nach Angaben des Aktionsbündnisses Patientensicherheit sind etwa fünf Prozent aller Einweisungen in Krankenhäuser die Folge nicht korrekter Medikamenteneinnahme. Dazu Ignatius: "Medikationssicherheit ist daher ein Thema aller Akteure im Gesundheitswesen: Von der Arztpraxis, der Klinik, der Reha-Einrichtung bis hin zum Pflegeheim." Auch daher plane die Zentralapotheke aktuell, die Beratung durch die Apotheker auf den Stationen noch intensiver auf weitere versorgte Krankenhäuser auszubauen: "Die von den Ärzten sehr gerne angenommene enge Zusammenarbeit mit den Krankenhausapothekern wird der Komplexität der Arzneimittelsicherheit gerecht. Dieses kommt bei den Patienten an." Ebenfalls von den Krankhausapothekern des paderlog entwickelt wurde eine Antibiotikaleitlinie, welche sicherstellt, dass je nach Art und Schwere der Erkrankung genau das passende Antibiotikum in der richtigen Dosierung ausgewählt wird. Ständige Schulungen und eine permanent aktualisierte Leitlinie wirken den gefährlichen Resistenzen aktiv entgegen. Außerdem werden in beiden Krankenhäusern digitale Systeme zum Risikomanagement eingesetzt. Sicherheitsrelevante Ereignisse werden darin in anonymisierter Form erfasst, für alle Mitarbeitenden transparent gemacht und nachhaltig verbessert.. Auch die strengen Hygieneregeln zur Vermeidung von resistenten Keimen, die mit dem mre-Siegel zertifiziert wurden, gehören zum Patientensicherheitskonzept der BBT-Krankenhäuser. Jüngste umgesetzte Maßnahme ist das vom Aktionsbündnis Patientensicherheit empfohlene Patientenarmband So tragen Patienten im Brüderkrankenhaus St. Josef seit einigen Monaten wichtige Informationen zur Person am Arm und sind so auf einfache Art und Weise vor Verwechslungen geschützt.
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