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Stationsapotheker

Die Sicherheit der Patienten hat oberste Priorität.

Weil wir den Servicegedanken leben, ist uns eine hohe Fachkompetenz in den Krankenhäusern vor Ort sehr wichtig. Deshalb erhält das Behandlungsteam in den Krankenhäusern, die wir versorgen und betreuen, individuelle Hilfe und Unterstützung durch die Beratung eines Stationsapothekers. 

Wir als Fachleute für Arzneimittel geben mit unseren Stationsapothekern Ärzten und Pflegekräften professionelle und kompetente Unterstützung. Manchmal reichen kleine Tipps zur richtigen Einnahme von Medikamenten, um zu verhindern, dass es Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Wirkstoffen gibt. In anderen Fällen ist eine intensive Beratung notwendig - vor allem dann, wenn Patienten viele Medikamente gleichzeitig nehmen müssen. In engem Dialog mit den Ärzten sorgen Stationsapotheker dafür, dass klinisch relevante Aspekte nicht übersehen werden.

Unser gemeinsames Ziel ist es, die individuelle Arzneimitteltherapie unserer Patienten so sicher wie möglich zu gestalten. Ein weiterer Fokus liegt auf der Standardisierung von arzneimittelrelevanten Prozessen im Stationsalltag. Die Apotheker bringen sich hier im interdisziplinären Team ein und unterstützen bei der Etablierung neuer Arbeitsweisen.

Die Arbeit unserer Stationsapotheker hat sich seit 2008 in unterschiedlichem Umfang etabliert. Es wurden mittlerweile etwa 250.000 Patientenfälle betreut. Das geschulte Stationsapothekerteam ist aktuell in 42 Fachabteilungen auf 70 Stationen von 6 Krankenhäusern etabliert. Betreut werden operative, internistische, onkologische, geriatrische sowie intensivmedizinische Abteilungen.

Die Stationsapotheker unterliegen einer laufenden Qualitätskontrolle durch interne Qualitätsstandards. Die kontinuierliche Schulung des Teams an Hand von Patientenfällen ist dabei ein wichtiger Bestandteil um eine gleichbleibende und hochwertige Beratungsqualität zu gewährleisten.

Wissen, was wirkt: Wie Apothekerinnen des paderlog Arzneimitteltherapie noch sicherer machen

Wissen, was wirkt

Im Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn und im St.-Marien-Hospital Marsberg arbeiten nicht nur Mediziner und Pflegekräfte, sondern auch mehrere Apothekerinnen. Sie kontrollieren die Medikationspläne von Patienten, beraten Ärzte oder kümmern sich um die fachgerechte Herstellung von Krebsmedikamenten. Das Ziel: Die Arzneimitteltherapie noch sicherer zu machen. Wie das konkret aussieht, zeigt ein Arbeitstag von Oberapothekerin Corinna Wiebeler.

7.20 Uhr 
In ihrem kleinen, aber ordentlich motorisierten Auto, einem Mini, biegt Corinna Wiebeler auf das Gelände des Brüderkrankenhauses St. Josef ein. Unmittelbar neben der Klinik befindet sich in einem modernen dreistöckigen Gebäude das paderlog Zentrum für Krankenhauslogistik und Klinische Pharmazie, von allen Mitarbeitern kurz paderlog genannt. Schnellen Schrittes – ihrem normalen Bewegungstempo, wie sich im Laufe des Tages zeigt – geht die 34-Jährige in ihr Büro im zweiten Stock, wo sie sofort den Computer startet. Ein typischer Arbeitstag beginnt.

Corinna Wiebeler ist Oberapothekerin im paderlog und koordiniert die Arbeit von insgesamt zwölf Apothekerinnen. Eine anspruchsvolle Aufgabe, denn die Krankenhausapothekerinnen kümmern sich nicht nur um die Bestellung von Medikamenten und Medizinprodukten und kontrollieren die eigene Herstellung, sondern sie gehen selbst auf die Stationen mehrerer Krankenhäuser. Dort erfassen sie die Medikation in der Patientenaufnahme, beraten Ärzte und Pflegekräfte bei der Arzneimitteltherapie oder achten zum Beispiel darauf, dass Antibiotika nach klaren Regeln eingesetzt werden. Dazu müssen sie wissenschaftliche Erkenntnisse im Blick haben. „Das alles machen wir, weil wir die Behandlung mit Arzneimitteln weiter verbessern wollen“, erklärt Corinna Wiebeler.

8.30 Uhr
Eine Stunde hat sie Mails beantwortet und sich um die Personalplanung gekümmert. Im paderlog arbeiten die Apothekerinnen in einem Rotationssystem. Die meisten sind abwechselnd in der Logistik, der Medikamentenherstellung und auf Station eingesetzt. „Wir sind so deutlich flexibler, gleichzeitig ist es aber auch anspruchsvoller. Unsere Apothekerinnen müssen sich in allen drei Bereichen auskennen“, erklärt Wiebeler. Als Oberapothekerin übernimmt auch sie verschiedene Aufgaben, springt bei Bedarf ein und wird von ihren Kolleginnen bei komplizierten Fällen gerufen. Insgesamt besuchen die Mitarbeiter des paderlog Stationen von insgesamt neun Krankenhäusern in der Region.

9.00 Uhr
Heute hat Corinna Wiebeler es nicht weit. Sie ist als Stationsapothekerin im benachbarten Brüderkrankenhaus St. Josef eingeteilt. Kurz nach der Eingangshalle schaut sie in einem Büro der Patientenaufnahmen vorbei, in dem gerade ihre Kollegin Stefanie Kuntze sitzt. Kuntze, die neben Wiebeler die zweite Oberapothekerin ist, führt hier eine sogenannte Arzneimittelanamnese durch. Eine ältere Patientin, die nächste Woche operiert wird, hat mehrere Medikamente, die sie einnimmt, in einer braunen Papiertüte mitgebracht und breitet sie auf dem Tisch aus. 

Stefanie Kuntze schaut sich die Packungen genau an: „Wie häufig nehmen Sie diese Tabletten am Tag? Und wie viele davon?“, fragt sie. Während die Patientin erzählt, tippt Stefanie Kuntze die Antworten in den Computer. „Wir bereiten einen Medikationsplan für die Ärzte mit unseren pharmazeutischen Anmerkungen vor“, erklärt sie. Dabei achten die Apothekerinnen auf mögliche Wechselwirkungen mit den Arzneimitteln, die im Krankenhaus verabreicht werden sollen, und geben Empfehlungen, welches Medikament vor einer Operation abgesetzt werden sollte.

Doch nicht immer ist die Arzneimittelanamnese so einfach wie bei diesem Mal. „Manche Patienten wissen gar nicht genau, welche Medikamente sie nehmen. Dann rufen wir bei den Angehörigen oder beim Hausarzt an“, sagt Kuntze. Das betreffe vor allem ältere Patienten oder welche mit mehreren chronischen Erkrankungen. Dabei fällt den Apothekern auch immer wieder auf, dass Patienten Wirkstoffe doppelt oder in der falschen Dosierung einnehmen.

Von der Patientenaufnahme läuft Corinna Wiebeler weiter auf Station. „Wir besuchen täglich alle chirurgischen Stationen, die innere sowie die pneumologische Station und schauen uns alle Patienten an, die ungeplant ins Krankenhaus kommen“, erzählt die 34-Jährige. Auf der jeweiligen Station kontrolliert sie Patientenakten nach möglichen Übertragungsfehlern und Unklarheiten. Dabei achtet sie auch auf die Nierenfunktion von Patienten. „Wenn die Niere nicht mehr richtig funktioniert, können Medikamente nicht mehr so schnell abgebaut werden und es kann zu einer Überdosierung kommen“, erklärt Corinna Wiebeler. Vor Ort können die Apotheker Ärzte und Pflegekräfte bei Fragen beraten. Zudem nehmen sie regelmäßig an Visiten teil und geben kurze Schulungen, beispielsweise zu neuen Präparaten. „Gemeinsam mit den Ärzten und Pflegekräften wollen wir besser werden“, sagt sie mit Nachdruck.

Insgesamt 35.000 Patienten schauen sich die Apothekerinnen des paderlog jedes Jahr auf diese Weise an, bei rund einem Drittel werden sie tätig. Sie prüfen unklare Angaben, fragen gezielt nach und geben Empfehlungen, wie die Medikation umgestellt werden soll.

Mehr als 2.000 Anfragen jährlich bearbeiten sie und ihre Kolleginnen in der Arzneimittelinformationsstelle.

11.00 Uhr
Corinna Wiebeler ist zurück in ihrem Büro. Am Computer beantwortet sie Anfragen von Ärzten und Pflegekräften der versorgten Kliniken. „Dabei kann es um komplexe oder seltene Arzneimitteltherapien gehen. Manchmal recherchieren wir zu einem schwierigen Fall mehrere Stunden“, erklärt sie. Dazu nutzt sie das umfangreiche Archiv des paderlog sowie internationale Datenbanken. „Wir müssen auf dem neuesten Stand der Forschung sein“, erklärt sie. Mehr als 2.000 Anfragen jährlich bearbeiten sie und ihre Kolleginnen in der Arzneimittelinformationsstelle.

Sowohl auf Station als auch bei Anfragen von Ärzten müssen sich die Pharmazeuten sehr gut auskennen. Da es bis zu diesem Jahr keine spezielle Weiterbildung zur Stationsapothekerin gab, hat sie eine ergänzende zur AMTS-Managerin absolviert. AMTS ist die Abkürzung für Arzneimitteltherapiesicherheit. „Ganz einfach gesagt: Wir haben gelernt, wie wir die individuelle Therapie sicherer und damit besser machen können“, so Wiebeler. Und dieses Wissen gibt sie weiter. Regelmäßig veranstaltet sie interne Schulungen, bei denen sie zusammen mit den anderen Apothekerinnen komplizierte Fälle noch einmal bespricht oder neue Präparate vorstellt.

12.45 Uhr
Nur kurz will Corinna Wiebeler in der Logistik vorbeischauen. Dafür geht es zwei Stockwerke runter, einmal ums Haus herum und auf der Rückseite durch eine schwere Metalltür. Das langgestreckte Bürogebäude entpuppt sich als großes Logistikzentrum mit Hochregal-Lager, automatisch laufenden Bändern und hochmoderner Sortieranlage sowie unzähligen Kartons, Boxen und Schränken voll mit Arzneimitteln und Medizinprodukten. Das paderlog beliefert mehr als 20 Krankenhäuser. Eine Apothekerin ist immer vor Ort und bearbeitet die Anfragen der Stationen.

Nun ist Zeit für die Mittagspause – ganz allein genießt sie ihr mitgebrachtes Essen im Büro. Sie lacht: „Da ich den ganzen Tag viel kommuniziere, freue ich mich, einfach mal etwas Ruhe zu haben und  durchzuschnaufen.“

13.30 Uhr
Es geht ins hauseigene Labor des paderlog im ersten Stock. Dafür muss die Apothekerin zunächst durch eine Schleuse. In einem Raum mit Überdruck wechselt sie die Schuhe, zieht einen Kittel über ihre normale Kleidung sowie eine Haube an und desinfiziert sorgfältig ihre Hände. In dem Vorraum arbeitet Corinna Wiebeler zusammen mit Pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA). Es ist ein sogenannter Reinraum der Reinraumklasse D, was bedeutet, dass es bestimmte Obergrenzen für die zulässige Zahl an Partikeln und Mikroorganismen in der Luft gibt. 

Durch Fenster ist der eigentliche Herstellungsraum zu sehen, in dem zwei moderne Werkbänke mit speziellen Belüftungs- und Filteranlagen stehen. Wer dort hinein möchte, muss weitere Schleusen passieren und eine spezielle Laborkleidung anziehen – steriler Overall, feste Sicherheitshandschuhe, Mundschutz, Kopfhaube und spezielles Schuhwerk. Das Labor hat die höchste Reinraum-Stufe. Jeweils zwei PTA sitzen an einer Werkbank – eine produziert das Medikament, während die andere die notwendigen Wirkstoffe anreicht.

In dem Reinraumlabor werden sogenannte Zytostatika hergestellt, auch „Zellstopper“ genannt. Es sind Arzneimittel, die die Teilung und Vermehrung von Tumorzellen hemmen. Sie werden in der Chemotherapie bei Krebserkrankungen eingesetzt und in der Regel als Infusion verabreicht. „Es sind potenziell toxische Substanzen. Deshalb müssen unsere Mitarbeiter geschützt werden“, erklärt Oberapothekerin Corinna Wiebeler. Gleichzeitig müssen die Zytostatika unter sterilen Bedingungen produziert werden, da Infusionen keimanfällig sind und Krebspatienten häufig geschwächt.

Das Besondere bei der Zytostatika- Herstellung: Die Infusionen werden individuell für jeden Patienten produziert. „Jeder Krebs ist anders und die körperliche Verfassung von Patienten ist sehr unterschiedlich. Sie brauchen daher auf sie zugeschnittene Medikamente“, erklärt sie. Über die Arzneimitteltherapie entscheidet der Arzt, basierend auf den Erkenntnissen wichtiger wissenschaftlicher Studien. Im Labor werden in der Regel mehrere Wirkstoffe kombiniert und genau dosiert. Die Dosierung richtet sich dabei nicht nur nach dem Gewicht, sondern auch nach der Körperoberfläche der Patienten – also nach der Fläche, die von Haut bedeckt ist.

Als Apothekerin macht Corinna Wiebeler eine sogenannte Plausibilitätsprüfung. Sie überprüft unter anderem die Dosierung, die Menge oder auch die Haltbarkeit der Infusion. „Wir gehen alle Fragen, die sich der Arzt stellt, noch einmal durch – und schaffen so eine größere Sicherheit“, sagt sie. In den kommenden zwei Stunden produzieren sie gemeinsam mehrere Boxen mit den Infusionen. Diese gehen entweder direkt auf Station oder werden für den weiteren Transport in andere Kliniken vorbereitet.

15.45 Uhr
Der Arbeitstag geht bald zu Ende, doch vorher kehrt Corinna Wiebeler nochmals in ihr Büro zurück. Sie überprüft ihre Mails und macht sich einen Plan für den kommenden Tag. Und nun: Feierabend! Mit  schnellen Schritten eilt sie zu ihrem Mini.

Warum Arzneimittelsicherheit so wichtig ist

Wenn Arzneimittel nicht aufeinander abgestimmt sind, ein neues Präparat dazukommt oder die Dosis falsch eingestellt ist, können unerwünschte Arzneimittelwirkungen auftreten – mit ernsten Folgen. Rund eine halbe Million Menschen werden deswegen jährlich ins Krankenhaus eingewiesen, zeigen Studien. Mit einer älter werdenden Gesellschaft und einer steigenden Zahl von Präparaten gewinnt das Thema weiter an Bedeutung, die Expertise der Krankenhausapotheker ist daher dringend gefragt.

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